Erlebnisreiche Sprachreise der Klassen 9 und 10 des Profilfachs Spanisch nach Barcelona
Wie schnell kann eine Woche zu Ende gehen? Befragt man Spanischschüler und ‑schülerinnen der Klassen 9 und 10, so fällt die Antwort eindeutig aus: „Viel zu schnell“. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Barcelona, stolze Hauptstadt der spanischen Mittelmeerregion Katalonien, bietet ein überreiches Angebot an kulturellen, architektonischen, kulinarischen und nicht zuletzt auch landschaftlichen Highlights.
Die gesamte Stadt ist geprägt von der Handschrift Antoni Gaudís, seines Zeichens herausragender Architekt des katalanischen Modernismus, dessen Bauwerke Barcelona ihren typischen Charme verleihen. An unserem Ankunftstag war von diesem Charme allerdings noch nicht viel zu spüren – lang anhaltender, starker Regen durchnässte uns nicht nur bis auf die Knochen, sondern ließ auch kein anderes Programm als einen Besuch im nahe gelegenen Shoppingcenter zu, was der ein oder andere durchaus dazu nutze, den Koffer für die Heimreise noch etwas mehr zu füllen.
Gaudís Kunstwerke durften wir dann aber an Tag zwei bestaunen. Den malerisch über der Stadt gelegenen Park Güell erkundeten die Schüler in Kleingruppen auf eigene Faust und stießen dabei zum einen auf eine Vielzahl an (exotischen) Pflanzen und wunderschönen Ausblicken auf die Stadt und das Meer, zum anderen auf die verspielten und märchenhaft anmutenden Elemente und Gebäude von Gaudí. Zu nennen seien hier beispielsweise die an Lebkuchenhäuser mit Zuckergussdächern erinnernden Pförtnerhäuschen, die mit glänzenden Mosaiksteinchen überzogenen Tierfiguren oder die wellenförmige, auf 86 Säulen ruhende Terrasse.
Den Abend ausklingen ließen wir bei einem gemeinsamen Besuch in einer Tapas-Bar, um unseren Horizont auch in kulinarischer Hinsicht zu erweitern. Tapas sind kleine, meist mit den Fingern essbare Häppchen, die zum Getränk serviert werden. Ihr Name stammt von dem alten Brauch, alkoholische Getränke mit einem Deckel (spanisch: la tapa) abzudecken, und diesen mit eben diesen Häppchen zu beschweren, um nicht fortgeweht zu werden. Tortilla, Pan de tomate, Nachos, Croquetas und vieles mehr begeisterte uns alle gleichermaßen.
Tag drei stand ganz im Zeichen des Wahrzeichens Barcelonas, der Kathedrale Sagrada Familia, Lebenswerk Gaudís, die bei ihrer Fertigstellung im Jahr 2026 das Ulmer Münster als höchsten Kirchturm der Welt ablösen wird. Absolut beeindruckend sind nicht nur die Außenfassaden, auf denen Szenen aus dem Leben Jesu zu bewundern sind, sowie die neun den Aposteln und Evangelisten gewidmeten Türme (bei Vollendung werden es insgesamt 18 sein), sondern vor allem auch der von der Natur inspirierte Innenraum mit seinen Bäumen nachempfundenen Säulen oder den riesigen farbigen Fenstern.
Der vierte Tag begann, wir könnte es auch anders sein, mit Gaudí, genauer gesagt mit seinen beiden Häusern Casa Battló und Casa Milà – La Pedrera („der Steinbruch“). Letztere verdankt ihren Beinamen der Bauweise sowie der Frontfassade, welche wie ein massiver Felsen wirkt, der nur durch Wellenlinien und aus Eisen geschlagene Ornamenten aufgelockert wird. Während die Besichtigung des Inneren des Hauses einen Blick ins Leben einer wohlhabenden Familie des frühen 20. Jh. ermöglichte, bot die Dachterrasse einen wunderschönen Blick auf die Stadt und unzählige Fotomotive.
Den Mittag verbrachten wir dann auf den Ramblas, Barcelonas berühmter Flaniermeile, auf der sich Souvenir- und Blumenstände, Restaurants und Straßenkünstler aneinanderreihen. Postkarten, Armbänder, individuell gezeichnete Karikaturen – jeder von uns ist fündig geworden, wie die vielen Taschendiebe, die dort den Touristen auflauern, bei uns zum Glück aber nicht (auch wenn es sehr knapp war).
Highlight für viele war der Besuch der an den Ramblas gelegenen Markthalle, des Mercat de la Boqueria. Unzählige Stände mit frischen, teilweise exotischen Früchten, Gewürzen, Nüssen, Süßigkeiten, Fisch und Fleisch sowie Essensstände mit einer Vielzahl an typischen spanischen Spezialitäten luden zum Probieren und Staunen ein. Da geriet das Altstadtviertel Barri Gòtic, das die Ramblas mit seinen teils prächtigen und historischen Bauten flankiert, ein wenig in den Hintergrund.
Der Freitag, unser letzter Tag, stand ganz im Zeichen der Schülerwünsche. Da ein Teil das Balloon Museum Pop Air auf dem Hausberg Barcelonas, dem Montjuic, besuchen wollte, fuhren wir mit der Seilbahn auf ebendiesen – und waren im positivsten überrascht von der wunderschönen Aussicht auf die Stadt, den Hafen und das Meer. Während also die eine Hälfte die Ausstellung besuchte, machte der Rest einen gemütlichen Spaziergang mit langer Churros-Pause, auf welchem wir auch am Olympiastadion vorbeikamen, in dem derzeit aufgrund von Renovierungsarbeiten im Camp Nou sogar der FC Barcelona spielt. Zu unserer Überraschung konnte man dieses sogar kostenlos besichtigen, was wir uns dann auch nicht entgehen ließen. Nachdem wir uns alle wieder getroffen hatten, durfte man den Nachmittag und Abend in kleinen Gruppen frei verbringen. So zog es einige zum Strand, andere zum Shoppen in die Stadt und Frau Schacherer und ihren Mann (der als zweite Begleitperson fungierte) zu einer kühlen Sangria ins Barri Gòtic. Ein gemeinsames, selbst gekochtes Abendessen (Aldi sei Dank) in unserer Ferienwohnung bildete den schönen Abschluss einer noch schöneren Reise. Wir kommen wieder!